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Kapitel 5

Auf Dreh

Anweisungen dein Team steuern. Der Dreh läuft wie geschmiert, alle haben

Freude und sind gern bereit, beim nächsten Videoprojekt wieder dabei zu

sein.

Requisiten und Bekleidung

Nicht immer entstehen Aufnahmen für ein Video an einem Tag und nur an

einem Drehort. Im fertigen Video wird die Geschichte durchgehend erzählt.

Ungeplante Regentage, gesundheitliche Unpässlichkeiten der Protagonisten

und anderes Ungemach sind geeignet, die geplante Drehzeit um Tage durch­

einanderzubringen. Dein Zuschauer darf von all dem nichts mitbekommen.

Werden Einstellungen einer Sequenz zu einem späteren Zeitpunkt fortge­

setzt, sollte das dem Drehort ebenso wenig anzusehen sein wie den Prota­

gonisten. Bekleidung und wichtige Requisiten müssen auch Tage nach dem

begonnenen Dreh unverändert stimmen. Der Lieblingsteddy auf dem Spiel­

platz muss in derselben Ausführung vorhanden sein wie beim vorangegan­

genen Dreh. Das gilt ebenso für die Bekleidung. Trug der Bergwart die Mütze

während des Aufstiegs, darf sie nicht fehlen, wenn du ihn bei der Ankunft auf

dem Gipfel seines Berges zeigst. Die Mütze gehört ebenso auf seinen Kopf,

wenn er wenige Einstellungen später aus dem Gipfelbuch vorliest. Auch

dann, wenn diese Einstellungen an einem späteren Tag entstanden.

Anschlussfehler unterlaufen auch richtigen Profis. Aufmerksame Zuschauer

finden und sammeln sie auf einschlägigen Internetseiten [12].

Natürlich willst du als Videomacher solche Fehler vermeiden. Hinweise auf

wichtige Requisiten und Bekleidungsstücke finden sich deshalb im Video­

fahrplan. Um ganz sicherzugehen, wirst du zusätzlich Fotos des Drehorts

und der Protagonisten anfertigen. Ein Blick auf diese Bilder vor dem nächs­

ten Drehtermin ist einfacher, als das gesamte Material früherer Drehtermine

zu sichten.

Das Teuerste beim Dreh – keine Datensicherung

Unwiederholbare Ereignisse in einem Video festhalten, sie weitergeben und

zeitlos machen, das ist unser Anliegen bei der Videoproduktion. Ein Fehlgriff

und schon rutscht das teure Smartphone aus der Hosentasche. Glück gehabt,

wenn nur das Display zersplittert. Treten wir mit Wanderstiefeln auf das

wertvolle Gerät oder fällt es einem Autoreifen zum Opfer, gibt es für die so­

eben gedrehten Videosequenzen kaum eine Überlebenschance. Es sei denn,

ein solches Ungemach trifft uns nicht unvorbereitet.